Aragonitmarmor

1. Gemmologie

2. Name

3. Erkennen, Beurteilen, Schätzen

4. Geschichte, Historie

5. Astrologie

6. Steinheilkunde Anwendung

7. Mythen

8. Verwendung

9. Interessantes

1. Gemmologie

Chemische Zusammensetzung: CaCO₃ + Fe, Mn

Härte, Mohshärte: 3,5 - 4

Dichte: 2,94  

Transparenz: durchscheinend bis undurchsichtig

Spaltbarkeit: gering

Mineralebene: Carbonat

Kristallsystem: Rhombisch

Weitere Informationen

Der Aragonitmarmor ist von primärer  Bildung und eine Varietät des Aragonit.

Farbe, Aussehen, Optik

Aragonitmarmor existiert in mehreren Farben mit unterschiedlichem Aussehen. Meist ist die Farbe von Aragonitmarmor ein helles Grün mit verschieden farbigen Bänderungen: Hellgrün und weiß, bräunlich, gelblich oder orange gebändert. Das Aussehen von Aragonitmarmor kann aber auch ein helles Grün mit einer Bänderung aller genannter Farbtöne oder einem Teil der genannten Farben aufweisen. Die Bänderung von Aragonitmarmor ist in ihrem Aussehen mit der Bänderung von Achat bzw. Chalcedon vergleichbar. In der Optik weist Aragonitmarmor einen Glanz wie Glas auf. Grundsätzlich gilt auch für Aragonitmarmor: Das Aussehen in der Optik und wie die Farbe zur Geltung kommt ist grundsätzlich abhängig von der Form, ob es sich zum Beispiel um Trommelsteine oder Mineralien handelt. Bei facettiert gearbeiteten Steinen spielt beim Aussehen und der Optik auch die Schliffart eine Rolle, wobei dies keine typische Verarbeitungsart für Aragonitmarmor ist.

Fundort, Vorkommen, Abbau, Fundstellen

Es gibt viele Fundorte von Aragonitmarmor, mit unterschiedlich großen Vorkommen. Abbau von Aragonitmarmor erfolgt hauptsächlich in: USA und Afrika. Jedoch gibt es weitere Fundorte von Aragonitmarmor Vorkommen, zum Beispiel: Ägypten, Algerien, Argentinien , Marokko und Mexiko. Obwohl Aragonitmarmor Vorkommen an verschiedenen Fundorten existieren, ist der Abbau der Vorkommen nicht an jedem Fundort sinnvoll bzw. von wirtschaftlicher Bedeutung. Entscheidend für den Abbau der Vorkommen an den verschiedenen Fundorten sind unter anderem Faktoren wie Qualität und Größe der Vorkommen, aber auch Lage der Fundorte und die Umweltbedingungen der Vorkommen.

2. Name

Namensbedeutung, Namensherkunft

Der Namen Aragonitmarmor ist eigentlich der mineralogisch eher angebrachtere Namen für Onyx-Marmor, da Aragonitmarmor eine Variation des Aragonit ist. Trotzdem wird der eigentlich korrektere Name Aragonitmarmor kaum mehr verwendet. Vermutlich weil der Name mit dem Wort "Onyx" sich edler anhört. Obwohl auch diese Überlegung falsch ist wenn man die Preise für hochwertiges Marmor bedenkt. Heute spricht man beim Aragonitmarmor deshalb meistens von Onyx-Marmor, auch wenn dieser Name immer wieder für Verwirrung sorgt.
Die Namensbedeutung und Namensherkunft von Onyx-Marmor ist interessant, obwohl der Name Onyx-Marmor eine reine Handelsbezeichnung ist. Um
Die Namensbedeutung und Namensherkunft von Onyx-Marmor schlüssig zu erklären, muss etwas ausgeholt werden:
Die Namensherkunft von Onyx hat ihren Ursprung höchst wahrscheinlich im Griechischen, in Ableitung aus dem Wort onyx = Nagel, bzw. onys = Fingernagel.
Die Namensbedeutung von Onyx ist also sinngemäß "Stein, der einem Fingernagel mit Linien ähnlich sieht" (Bänderung). Onyx ist die altertümliche Bezeichnung, welche lange Zeit für alle Achate verwendet wurde, eben auf Grund der Bänderung von Achaten. Im 18. Jahrhundert wurde der Name Onyx dann für die schwarze Variante von Chalcedon festgelegt. Der Zusatz Onyx im Namen Onyx-Marmor wurde auf Grund der Bänderung des Onyx-Marmor gewählt.
Die Namensherkunft von Marmor hat ihren Ursprung ebenfalls im Griechischen, in Ableitung aus dem Wort marmaros = Felsen, Stein und in der Ableitung aus dem Wort marmareos = glänzend. Als Marmor wurde in der Antike nur solcher Stein bezeichnet, der gut poliert und damit zum Glänzen gebracht werden konnte.
Die Namensbedeutung von Marmor ist also sinngemäß "Stein, der glänzt oder funkelt", bzw. "Stein, welcher sehr gut poliert werden kann, damit er glänzt und funkelt". Der Zusatz Marmor im Namen Onyx-Marmor wurde wahrscheinlich deshalb gewählt, weil Onyx-Marmor ebenfalls sehr gut poliert werden kann, weshalb er sich unter anderem im Kunstgewerbe großer Beliebtheit erfreut.
Trotz alle dem ist Onyx-Marmor weder Onyx, noch Marmor. Onyx-Marmor ist eine Variation des Aragonit.

Andere Namen, Synonyme, Handelsnamen

Für Aragonitmarmor existieren mehrere andere Namen, Synonyme und Handelsnamen: Alabastermarmor, Kalkonyx, Calcit-Alabaster, Bandmarmor, Marmor-Onyx, mexikanischer Onyx und kalifornischer Onyx.
Der Handelsnamen Alabastermarmor für Aragonitmarmor ist verwirrend, denn Alabaster ist eigentlich Gips. Alabaster und Gips sind nicht die gleichen Mineralien wie Aragonitmarmor, gelten aber mineralogisch als ähnlich.
Das Synonym Kalkonyx für Aragonitmarmor ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass historisch oftmals die Kalkablagerungen in Wasserleitungen, welche Aragonitmarmor sein können, nach dem Herausschlagen zu Dekorationszwecken dienten, auf Grund ihrer bizarren Schönheit.
Bei der Handelsbezeichnung Calcit-Alabaster könnte der Ursprung darin liegen, dass Aragonit sich mineralogisch gesehen unter bestimmten Voraussetzungen weiter entwickelt und dann Calcit daraus entstehen kann.
Die anderen Namen Bandmarmor und Marmor-Onyx haben ihre Namensherkunft und Namensbedeutung sicherlich auf Grund der faszinierenden Bänderung, welche dem Aragonitmarmor seine Schönheit verleiht.
Die Handelsnamen mexikanischer Onyx und kalifornischer Onyx für Aragonitmarmor sind ebenfalls sehr verwirrend und lassen keine Rückschlüsse darauf zu, dass Aragonitmarmor eine Variation des Aragonit darstellt. Es ist davon auszugehen, dass diese beiden Handelsnamen in Zusammenhang mit Fundorten bzw. Vorkommen von Aragonitmarmor vergeben wurden, letztlich wohl auch, weil es sich um wohlklingende und gut einprägsame Namen handelt.
Diese anderen Namen, Synonyme und Handelsnamen sind unterschiedlich im Gebrauch und zum Teil veraltet, aber nach wie vor existent und die Kenntnis darüber für die richtige Zuordnung zum Beispiel für die Steinkunde oder der Mineralien sehr wichtig.

3. Bestimmung, Fälschung, Verwechslung

Fälschung, Betrug

Aragonitmarmor Fälschungen sind bisher keine bekannt. Es sind weder synthetische Imitationen, noch andere Arten von Fälschungen, wie zum Beispiel durch färben, brennen, rekonstruieren oder bestrahlen bekannt, aber in der Zukunft trotzdem nicht auszuschließen. Ein derartiger Betrug durch so eine Fälschung oder Imitation ist in der Regel nur durch Fachleute festzustellen.

Bestimmung, Verwechslung

Verwechslungen von  Aragonitmarmor sind durchaus möglich. Vor allem als Trommelstein sind Verwechslungen von Aragonitmarmor vielfältig, je nach Farbvariante und Intensität der Bänderung, zum Beispiel mit verschiedenen Achaten oder sogar mit Serpentin. Eine exakte Bestimmung ist auch hier in der Regel nur durch Fachleute möglich.

4. Geschichte und Historie

Aragonitmarmor ist eine reine Handelsbezeichnung für eine Varietät des Aragonit. 
In der Geschichte und Historie herrschen unterschiedliche Meinungen über den Ursprung des Namens Aragonit. Einerseits führt man den Namen auf Professor Werner zurück, der ca. 1790 den Stein nach einem Fundort in Spanien am Rio Aragon benannt haben soll. Andererseits sei der Name Aragonit nach der Stadt Mokina de Aragon hin vergeben worden.
Es heißt Johann Wolfgang von Goethe habe Aragonit, welcher auch in der Gegend von Karlsbad in Tschechien gefunden wird, sehr geschätzt. Aragonit sei damals schon unter der Bezeichnung Karlsbader Sprudelstein bekannt gewesen.
Ablagerungen in Wasserleitungen, -rohren oder -kesseln können oftmals eine der vielfältigen Formen von Aragonit sein. In altertümlichen Bergbauanlagen finden sich zum Teil sehr interessante Gebilde, die von Aragonit in einer bestimmten Erscheinungsform regelrecht eingehüllt wurden: Bei wasserintensivem Bergbau wurden Arbeitsgeräte aus Holz (Leitern, Gestänge usw.) oftmals davon ummantelt. Es gibt Überlieferungen, dass bereits im römischen Reich wegen dieser Ablagerungen wasserführende Rohrleitungssysteme vermehrt gereinigt oder sogar ausgewechselt werden mussten.

5. Astrologie

In der Astrologie spielt der Aragonitmarmor k eine Rolle. 

Sternzeichen, Horoskop, Tierkreiszeichen

Aragonitmarmor wird im allgemeinen keinem Sternzeichen zugeordnet. Die Zuordnung von Edelsteinen zu Tierkreiszeichen in Horoskopen sorgt immer wieder für Verwirrung, da so mancher Edelstein in dem einen Horoskop einem bestimmten Sternzeichen zugeordnet wird, in einem anderen Horoskop aber nicht zum entsprechendem Tierkreiszeichen zugeordnet ist. Das hat einen einfachen Grund. Die Zuordnung einzelner Edelsteine zu Sternbildern ist eine sehr alte Lehre und damals (vor Jahrtausenden) verfügte die Menschheit noch nicht über die heutigen Handelsmöglichkeiten. Was bedeutete, dass Regional unterschiedliche Zuordnungen zu den Sternbildern erfolgte. Die Menschen konnten einfach nur die in ihrer Region zur Verfügung stehenden Steine den Sternbildern, Sternzeichen zuordnen.

Planeten, Planetenstein

Aragonitmarmor wird keinem Planeten als Planetenstein zugeordnet. Die Zuordnung von Steinen zu bestimmten Planeten und Sternbildern hat seinen Ursprung im Indischen Horoskop das schon früh versuchte Edelsteinen bestimmten Planeten und Sternbildern zuzuordnen. Planetensteine finden aber auch immer öfters Zugang zu westlichen Horoskopen. Wobei der Ursprung der "eingepflegten" Planetensteine praktisch immer in der Jyotish (indisches Horoskop) stammt. Die Deutung der Planetensteine ist einerseits Jahrtausende alt und doch in der westlichen Welt noch sehr wenig verbreitet. Entsprechend schwer ist es auch seriöse Quellen zu finden.

Geburtsstein, Monatsstein

Aragonitmarmor wird keinem Monat als Geburtsstein oder auch Monatsstein zugeordnet. Man beachte: Der Geburtsstein so wie auch der Monatsstein ist nicht identisch mit der Zuordnung zu den Tierkreiszeichen. Monatsstein und Geburtsstein werden dem Geburtsmonat zugeordnet.